1988-2


In Frankfurt

Ich wurde "Sklave", also Leiharbeitnehmer.

So fuhr ich eine Zeitlang von Essen nach Flörsheim, westlich von Frankfurt. Zu Beginn musste ich da in der Nähe auch übernachten, und zwar in Flörsheim, glaube ich. Aber das änderte sich später.

Also mal von vorn: Ich fing an, als "Sklave" zu arbeiten. Ich bekam nichts anderes durch das Arbeitsamt. Es gab "Auslöse". Was ist Auslöse? Na, das heißt: Ich bekam damals ziemlich viel Geld nur zum Übernachten und fürs Essen. Das war auch mal ganz schön, aber nur eine Zeitlang. Es kann einem im Hotel bzw. im Gasthof auch langweilig werden, und auf die Dauer ganz schön anstrengend!

In der zweiten Hälfte des Jahres 1988 war ich ein bisschen provisorisch, nein, es ging ja, in Frankfurt untergebracht, und zwar unter Christen. Ja, ich hatte zunächst noch kein eigenes Zimmer. Ich musste aber schon eine dem Raum entsprechende Miete zahlen. Das akzeptierte ich. Ich war zu Beginn in einem Zimmer eines Mädchens, die gerade in einem längeren Urlaub war, untergekommen. - Es war schön dort.

Später dann hatte ich dort in Frankfurt-Eschersheim mein eigenes Zimmer. Ich musste immer zur Arbeit fahren, mit meiner roten Ente. Diese Arbeitsstelle ist übrigens meine beste Arbeits-Erinnerung, weil ich da gut und lange arbeiten konnte. - Ich lernte dort in Flörsheim, was ein Lackierautomat ist und so elektronische Sachen.

Danach habe ich mit dem moralisch sehr "hochstehenden" "Schwischi" zusammen (er war mein Vorgesetzter) elektrische Linde-Sachen zusammengebaut. Das war für eine längere Phase so und man lernte sich kennen. Der "Schwischi" fühlte sich ermutigt, mich zum Zeugen Jehovas zu machen, weil wir uns inzwischen besser kannten und ich wohl von Jesus erzählt hatte!

Schöne Erinnerung: Ich sollte einmal Bier (nicht alkoholfrei, wohlgemerkt!) holen. Das habe ich so im Nachhinein abgelehnt. Ich sagte: "Ich bekämpfe das 'Zeug'." - Und weil ich in 2 oder 3 Wochen nicht mehr da sein würde, wurde mein Verhalten stillschweigend akzeptiert! Danke, Vater!

In der Gemeinde war Erweckung. Der Dienst der Begrüßung war so liebevoll, dass er alle, die in die Gemeinde kamen, umarmte! Das habe ich so noch nie gesehen und erlebt!

Ich wurde heil. Ich betete immer in Sprachen.